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EU-Bericht zur Rechtsstaatlichkeit

Der aktuelle 2021er EU-Bericht der europäischen Kommission zur Rechtsstaatlichkeit in Deutschland ist heraus. Und es ist wenig überraschend, dass die Kommission unter Ursula von der Leyen nur wenig zu bekritteln hat.

Wir werden uns heute Abend in einem Livestream damit noch gesondert auseinandersetzen, ich würde mich freuen wenn Ihr hereinschaut:

Was spricht die EU im Bericht Rechtsstaatlichkeit an?

Eine Zusammenfassung findet ihr hier.

Warum der Bericht nicht neutral ist, ergibt sich aus dem folgenden Textbaustein:

Der jährliche Bericht über die Rechtsstaatlichkeit beruht auf einem intensiven Dialog mit den nationalen Behörden und Interessenträgern und beleuchtet alle Mitgliedstaaten objektiv und unparteiisch zu identischen Sachverhalten.

Pressmitteilung der EU

Ein neutraler Bericht kann nicht im Dialog erstellt werden. Zudem fehlt konsequent die Befragung von Betroffenen, Opfern wie Tätern. Objektiv und Unparteiisch heißt für mich, dass Statistiken und Akten ausgewertet werden, nicht dass man Gespräche führt. Die wenigsten Politiker sind ja in der Lage, einen Misstand auszudrücken.

  • Justizwesen
  • Korruptionsbekämpfung
  • Medienfreiheit und -vielfalt
  • Gewaltenteilung

Allgemeines zur Rechtsstaatlichkeit des EU-Berichtes

Die EU bewertet die Gewaltenteilung insbesondere während der Covid-Krise als gut. Ich teile diese Auffassung nicht. Vollkommen verkannt wird einerseits, dass mit Taschenspielertricks (zeitlich befristete Regelungen) gerichtliche Überprüfbarkeit ausgeschalten wurde. Die Unzufriedenheit mit den (teils überzogenen, teils unnötigen) Einschränkungen der Grundrechte wird ebensowenig thematisiert wie die Tatsache, dass zum Beispiel in den Schulen einfach Einschränkungen des Bildungsrechtes erfolgt sind, weil man schlicht keine zweiten Konzepte hat.

Die Drohungen von Jugendämtern, Kinder wegen Nichtbeschulung in Obhut zu nehmen, obwohl es keine Beschulung ohne (unnötige) Grundrechtseinschränkungen gab, wird ebenfalls nicht thematisiert.

Unabhängigkeit von Justiz und Medien wird erwähnt, ohne die teils verbitteten Grabenkämpfe gegen andere Meinungen und Fakenews zu erwähnen (Affäre Reitschuster und Bundespressekonferenz, Vertreiben von Onlinemedien ins Ausland). Ich nehme hier nicht Fake-News-Producer wie Schiffmann in Schutz. Aber das wir in Deutschland strukturelle Probleme haben, auch durch Heiko Maas NetzDG und die FB Zensur, muss in so einen Bericht.

Bei der Korruption wird nicht die Masken-Affären des Bundestages erwähnt. Das Lobbyregister und Lücken bei der Parteienfinanzierung werden erwähnt – immerhin.

Dies vorausgeschickt zu den einzelnen Punkten:

Justizwesen

Weil 80% der Menschen und 69% der Firmen mit der Justiz und deren Unabhängigkeit zufrieden sind, ist alles in Ordnung. Unabhängig davon, dass man nur als Betroffener die Justiz einschätzen kann, halte ich die Zahlen für zu hoch. Fragt mal bei SGB II Beziehern, Krankenkassenproblemen nach. Von Betroffenen des Familiengerichts will ich gar nicht erst reden. Fragt Querdenker usw.
Ich halte die Zahlen für zu Hoch. Sie sind aber, wenn richtig, der deutschen Mentalität geschuldet, dass es „ja nur die anderen betrifft“.

Krasse Rechtsfälle dokumentiere ich auf GefahrvonInnen.de

Natürlich wird das Problem der Weisungsgebundenheit von Staatsanwälten angesprochen. Aber hieran will die Politik nichts ändern. Hier liegen Verstöße gegen EU Regeln vor, die man aber nicht angeht. Nur gegen Polen und Ungarn will man vorgehen:

Kritisiert wird nur bei der Richterwahl von Vorsitzenden, dass man die Erfahrungsvoraussetzungen gestrichen hat. Das Hochloben von Politikern ans BVerfG als Verstoß gegen die Gewaltenteilung bleibt ebensowenig unerwähnt wie die Eingriffe der Politik auf das BVerfG, wie die Merkelsche Abendessenaffäre mit dem Bundesverfassungsgericht belegt.

Die Causa Harbarth, ohne Richtererfahrung und als Merkelfreund Verfassungsrichter geworden, müsste hier angesprochen werden. Wird es aber nicht. Von der Leyen schützt hier Merkel und die CDU.

Die Qualität der Rechtsprechung wird kaum angesprochen, diese würde aber auch Detailkenntnisse wie im Fall Markus König oder Carola Koch fordern. Und Digitalisierung als Rechtsstaatlichkeitssymbol ist ein schlechter Witz. Wir haben ganz andere Probleme als Digitalisierung, unter anderem die Einschränkung von Elternrechten, schlecht qualifizierte Richter, überlastete Justizverwaltung.

Effizienzuwachs wird positiv gesehen, ohne die Frage der Qualität der Entscheidungen zu hinterfragen. Ein abgeschlossenes Verfahren reicht nicht aus, um eine gute Justiz zu begründen. Hier bleibt der Bericht der EU Kommission oberflächlich.

Rechtsstaatlichkeit der Justiz in Deutschland

Meiner Meinung nach ist Deutschland hier negativ zu beurteilen. Die bestehenden Probleme werden negiert und von außen nicht erkannt. Oberflächliche Änderungen, um die EU Kommission zu besänftigen, reichen nicht aus. Wir brauchen dringende Reformen, auch der Verantwortlichkeiten für Fehler des Systems.

Anti-Korruption in Deutschland

Bei der Frage der Korruption wird verkannt, dass durch die Bundesländer eigene Verfehlungen selbst ermittelt werden – und das in Relation zu abhängigen Staatsanwälten. Natürlich hat Deutschland keine Korruptionskultur wie andere Länder, aber die Pandemie hat doch gezeigt, wie sehr sich einige die Taschen vollmachen, wenn die Gelegenheit günstig ist. Dies wird zwar angesprochen, aber das reicht eben nicht aus.

Vetternwirtschaft spielt nach wie vor, auch auf kommunaler Ebene, eine Rolle. Insoweit sind die Schlüsse auf einen verringerten Schaden meiner Meinung nach nicht zulässig und vorschnell getroffen.

Das Lobbyregister wird positiv bewertet, ohne Kritik hieran zu berücksichtigen. Es wird auch – ohne weiterführende Kritik – erwähnt, dass nur auf Druck die Parteien das Lobbyregister einführen, man also schlicht keine Eigeneinsicht hat.

Medienpluralismus und Rechtsstaat

Es wird die Unabhängigkeit der Landesmedienanstalten im EU-Bericht Rechtsstaatlichkeit angesprochen, ohne die Frage der Jobbesetzungen zu besprechen. Leider sind hier auch, wie allernorts im öffentlich-rechtlichen Rundfunk, keine Unabhängigkeiten aufgrund Kompetenz, sondern die bekannte Bewerbung aufgrund Bekenntnissen zur Politik, erwähnt.

Probleme mit der Unabhängigkeit der Presse, insbesondere aufgrund wirtschaftlicher Verflechtung zu Parteien wie der SPD oder institutionell aufgrund der öffentlich-rechtlichen Finanzierung, bleiben unerwähnt. Probleme neuer Tendenzmedien, in Deutschland zu berichten, Sperren von Konten und Serverumzüge (Beispiel Reitschuster) bleiben unerwähnt, dabei muss inabhängige Presse dies aushalten.

Erwähnt wird auch, dass der Informationsfluss an Reporter, insbesondere neue Medien und unabhängige Medien, schwierig ist. Die Wiedereinführung des „Presseausweises“ nur durch bestimmte Medienverbände auch als Akkreditierungsmerkmal wird nicht erkannt. Wie im gesamten Bericht fehlen eigene Recherchen, nur Zitate Dritter sind für einen Bericht nicht ausreichend.

Erwähnt wird zu Recht das fortschreitende Angreifen von Pressevertretern bei Protesten und Demos.

Zensurmechanismen wie Faktenchecks und das NetzDG werden nicht erwähnt.

Allgemeines im EU-Bericht Rechtsstaatlichkeit

Nicht erwähnt wird die fortschreitenden Einflüsse von Großkanzleien als Ministerialberater. Diese sind ein wesentliches Problem der Rechtsstaatlichkeit, durchbrechen sie doch weitgehend die demokratische Legitimation von Entscheidungsprozesse.

Steueraspekte werden kurz erwähnt, sowie der Streit des BVerfG mit dem EuGH.

Schlüsse des EU-Bericht Rechtstaatlichkeit

Unüblich für einen Bericht kommt der EU-Bericht Rechtsstaatlichkeit in Deutschland zu keinem Ergebnis. Das ist erstaunlich. Denn so wird eine wesentliche Komponente weggelassen, die den Bericht erst legitimiert. Man kann die Einleitung als Zusammenfassung entsprechend interpretieren. Dazu fehlen mir dann aber die klare Benennung der Defizite in dieser einleitenden Zusammenfassung.

Aufgrund der reinen Sammlung von Informationen ohne eigene Recherche und weil die Infos auf Lobbyorganisationen und Ministerialinfos beruhen, sind selbst nicht neutral.

Die zunehmende Radikalisierung der Meinungen in Deutschland wird ebenso übersehen wie die Vorgehensweise gegen Richter, die sich Pandemiekritikerfreundlich zeigen. Medienkritik und Druck gegen tendenziell rechte oder Coronakritische Medien wird wird wirklich erhoben.

Für mich ist das ein Gefälligkeitsgutachten von Uschi an Angie.

Die von mir recht gut überblickten Probleme im Familienrecht zeigen, dass das Vertrauen auf den Rechtsstaat absolut in Frage steht.

Wie seht Ihr es? Diskutierts mit mir.

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Gefahr von Innen – Projekt

Ihr Lieben, viele von Euch haben ja sicher schon meine neue Projekt-Seite „Gefahr von Innen“ mitbekommen:

Gefahr von Innen
Die neue Hilfeseite mit Communityaktionen

Was ist Gefahr von Innen?

Gefahr von Innen ist eine Projektseite. Wir stellen Fälle vor, Unrecht., und zeigen Fehler des Staates aus dessem Inneren heraus auf. Wir sind der Meinung, dass unsere grundgesetzliche Ordnung etwas sehr gutes ist. Wir sind auch der Meinung, dass es diese zu bewahren gilt und nur wachsame Bürger Fehlentwicklungen verhindern können, einen Staat der sich selbst wichtiger nimmt als die Menschen, denen er dient. Polizisten und Staatsanwälte, die sich selbst über das Gesetz stellen und erheben.

Die Ideen

Gefahr von Innen ist aus den unzählen Livestreams erwachsen:

Was können wir gemeinsam gegen das Jugendamt tun?

Braucht richterliche Unabhängigkeit Kontrolle?

Aus diesen Impulsen entstand unser Projekt. Die ersten beiden Fälle waren von Activinews aus bekannt:

Der Fall Markus König, nochmals hier geschildert „Unrecht mit System„.

Der Fall Carola Koch.

Die Fälle

Hieraus entstanden die ersten Fälle, die ersten Forderungen und die ersten Spendenaktionen. Und wir sind stolz, dass dutzende Menschen Unterschriften leisten, um Solidarität zu bekunden und Geld spenden. In einer seit Jahren kontroversen Community kann Gefahr von Innen eine Chance auf Verbesserung sein – solange wir alle gemeinsam tätig sind.

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Sophie Scholl Skandal Querdenken: War Ordnerauftritt inszeniert

Der Auftritt einer Querdenkerin in Hannover spaltet das Netz. Als sie sich mit Sophie Scholl vergleicht, sind viele empört, auch ein Ordner. Dieser stellt sie zur Rede. Doch nun bestehen Zweifel: War der Ordnerauftritt inszeniert, wie die Hannover Allgemeine vermutet?

Mein YouTube Beitrag

Die Hannover Allgemeine titelt: Linke schmuggeln Ordner unter Querdenker und entlarven Nazi-Vergleich.

Der Spiegel nimmt hierauf ebenfalls Bezug.

Doch schauen wir uns einfach einmal den Original-Beitrag von der Querdenken-Demonstration in Hannover an.

Ich fühle mich wie Sophie Scholl, da ich seit Monaten hier aktiv im Widerstand bin, Reden halte, auf Demos gehe, Flyer verteile und auch seit gestern Versammlungen anmelde

Spiegel

Dann kommt ein junger Mann ins Bild und hält eine orange Warnweste der Dame hin. Er äußert die folgenschweren Worte:

Monaten aktiv im Widerstand“ sei. Ordner wirft daraufhin das Handtuch: „Für so einen Schwachsinn mach ich doch keinen Ordner mehr. Das ist Verharmlosung vom Holocaust

Twitter

Kann das inszeniert sein?

Es ist egal ob der Ordnerauftritt inszeniert war

Erst einmal ist es fast egal. Denn die Kernaussage trifft es auf den Kopf: So ein Schwachsinn. Wer jeden Abend nach Hause geht und ein wenig im Internet Videos macht und liked und ab und zu demonstrieren geht, der ist kein Widerstandskämpfer. Sophie Scholl, ihr Bruder und die anderen der Weißen Rose haben ihr Leben riskiert und wussten das. Wer das nicht anerkennt, der möge ein wenig recherchieren. Hingerichtet zu werden ist nicht dasselbe wie keine Maske tragen. Scholl wusste dass sie kein Recht auf Meinungsäußerung hatte. Die Demontrantin hingegen nutzt gerade dieses Recht – scheinbar oder leider möchte man sagen Problemlos.

Die unsäglichen Vergleiche zu Anne Frank oder Sophie Scholl sind Tabubrüche, die nicht sein dürfen. Sie sind bewusste Provokationen, um Aufmerksamkeit zu bekommen, wie der der Missbrauch von Toten Kindern mit falschen News von Schiffmann. Diese Tabubrüche sind nicht nur für die wenigen Holocaustüberlebenden unerträglich, sie sind ein Missbrauch der Meinungsfreiheit um der eigenen Wichtigkeitsgeilheit.

Ja war der Ordnerauftritt inszeniert?

Ich meine, ja. Erst einmal vertraue ich der HAZ, die die Menschen vor Ort kennt und vernetzt ist. Zweitens ist die Weste akkurat zusammengelegt, nicht einfach heruntergerissen und als Knoll vorgelegt.

Drittens ist der Spruch des „Ordners“ sehr allgemein gehalten, er passt auf jede Form des NS Vergleiches und wirkt deshalb einstudiert. Zudem kommt schnell die Polizei dazu und führt den Mann ab. Ordner sieht man keine.

Aber der Heulanfall der Dame ist echt?

Ja, die Heldin des Widerstandes fängt zu weinen an. Und stammelt „ich hab doch gar nichts gesagt“, was natürlich Blödsinn ist. Sie spricht und natürlich auch den unsäglichen Sophie Scholl vergleich.

Aber warum jetzt Deine Aufregung

Weil bei aller Richtigkeit der Aussage des „Ordners“ ich gegen Inszenierungen bin. Lügen muss man mit Wahrheit bekämpfen. Weitere Lügen schaden uns allen. Wir brauchen keine Inszenierungen, um sich zu profilieren. Die Wahrheit muss profiliert werden, und das mediale Aufrüsten muss ein Ende haben.

Ich möchte endlich vernünpftige Diskussionen haben, keine verbale oder tatsächliche Gewalt.

Der angedrohte Schusswaffengebrauch in Leipzig mit Warnschuss, die Stürmung des Reichtstags, die Belästigung von Abgeordneten, die Wasserwerfer und Kinder als Schutzschild: Diese Gewaltspirale muss enden. Sonst bleibt das, was alle schützen wollen auf der Strecke: Die Wahrheit.

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Das Ermächtigungsgesetz IfSchG

Gestern also wurde das Ermächtigungsgesetz IfSchG geändert, wie seine Kritiker meinen. Ich habe mich selber gestern morgen bereits in meinem Video „Ermächtigungsgesetz – meine Analyse“ dazu eingelassen.

Trotzdem möchte ich heute mit ein wenig Abstand nochmal das rechtliche und das tatsächliche zusammenfassen.

Ist die Änderung am IfSchG ein Ermächtigungsgesetz?

Die Änderungen des §28a IfSchG beinhaltet keine weiteren Befugnisse als bisher auch. Es ist also kein Ermächtigungsgesetz. Ziel des neuen §28a IfSchG ist es nur die bisher aus Generalklauseln hergeleiteten Befugnisse deutlicher zu formulieren, einzelfallbezogen und befristet. Zusätzliche Ermächtigungen sind nicht gegeben. Die Einschränkungsmöglichkeiten von Grundrechten sind bisher schon teils im Gesetz enthalten gewesen und von der Verfassung vorgesehen.

Warum nennen Kritiker es Ermächtigungsgesetz?

Die berechtigte Kritik zielt darauf ab, dass die Regierungsbefugnisse am Parlament vorbei manifestiert werden. Andererseits kam diese Kritik erst vor Kurzem auf, Anfang des Jahres haben quasi alle Parteien hier wenig rechtliche Probleme gesehen. Auch die bisherigen Entscheidungen sind eher auf die konkrete Abwägung was man tut abzielend als auf formelle Mängel.

Warum dieses Hau-Ruck-Verfahren

Zu Recht kritisieren die Menschen daher dieses Hau-Ruck-Verfahren. Man sollte nicht an einem Tag 2 Lesungen abhalten und dann noch eine Sondersendung des Bundesrates durchführen. Gerade weil sich die Ministerpräsidenten am Montag gegen Merkels Ideen positioniert haben, jetzt aber doch schnell zustimmen muss man sich schon fragen, ob das eine Scharade war oder ernst gemeint.

Immerhin, der Bundespräsident scheint sich doch nicht die Blöße gegeben zu haben, schnell blind zu unterschreiben.

Wie stehst Du zu den Demos um das Ermächtigungsgesetz?

Die Situation gestern war für mich wieder unerträglich. Ich stehe dazu, dass friedliche Proteste auch unter Einhaltung von Auflagen wie Maskenpflicht und Abstand möglich sein müssen.

Ich weiss, das ist für viele ein rotes Tuch. Für mich gehört aber zum demokratischen Konsens dass man sich an die Regeln hält. Egal ob Masken helfen oder nicht – die Einschränkungen sind hier nicht so schlimm wie die Angst vor einem Ermächtigungsgesetz glauben machen möchte. Man hält sich an Auflagen, ausser man ist auf Krawall aus. Was ja dann auch der Fall war.

Egal ob die Wasserwerfer zuerst eingesetzt wurden oder nicht: Wer Feuerwerk mitsich führt, der will Gewalt. Und davon sollten sich alle Demokraten distanzieren. Wer selber angeblich gegen Dikatorische Politik demonstriert, darf keine Gewalt anwenden.

Und der AFD Eklat im Bundestag?

Nun, warten wir ab, ob es sich herausstellt dass die AFD Krawallbürger in das Parlament geschleust hat. Wieso ist das überhaupt möglich, während der Pandemie? Für mich unverständlich. Angst vor Kameras und Wahlvolk sollte erst einmal kein Demokrat haben. Aber belästigen lassen muss man sich auch nicht.

Konklusion

Die Gewaltspirale dreht sich immer weiter und weiter. Die Polizei, der Mob, eigentlich gleich und gleich. Ich fordere alle Beteiligten auf, auf den demokratischen Boden zurückzukommen.

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Biden gewinnt US Wahl mit 290 Wahlmännern

Foxnews berichtet: Joe Biden gewinnt US Wahl mit 290 Wahlmännern, Pennsylvania und mehr und wird damit der 46. Präsident der Vereinigten Staaten von Amerika.

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Durchsuchung bei Schiffmann

Durchsuchung bei Schiffmann durch die StA Heidelberg, die bereits im Vorgang Beate Bahner eine unrühmliche Rolle gespielt hat. Ich durchleuchte die rechtlichen Voraussetzungen und erkläre, warum es rechtlich wie politisch ein Fehler ist, was die StA macht.

Warum Durchsuchung bei Schiffmann?

Die Staatsanwaltschaft ermittelt wegen des Verdachtes auf Ausstellung unrichtiger Gesundheitszeugnisse:

Datum: 28.10.2020
Kurzbeschreibung: 
Gemeinsame Pressemitteilung der Staatsanwaltschaft Heidelberg und des Polizeipräsidiums Mannheim 
Verdacht auf Ausstellen unrichtiger Gesundheitszeugnisse; Polizei durchsucht Praxisräume eines Arztes; Ermittlungen dauern an 


Sinsheim: 


Auf Antrag der Staatsanwaltschaft Heidelberg erließ das Amtsgericht Heidelberg einen Durchsuchungsbeschluss für die Praxisräume eines Sinsheimer Arztes. 


Dieser steht in Verdacht, in mindestens drei Fällen unrichtige Gesundheitszeugnisse ausgestellt zu haben. Diese befreiten aus medizinischen Gründen von der derzeit bestehenden Pflicht, einen Mund- und Nasen-Schutz zu tragen. 
Wie die bisherigen Ermittlungen ergaben, wohnen die Personen mehrere hundert Kilometer von Sinsheim entfernt, so dass der Verdacht besteht, dass sie tatsächlich nie durch den Beschuldigten untersucht worden sind und Gründe für eine Befreiung von der Maskenpflicht nicht bestanden. 
Die Ermittlungen der Staatsanwaltschaft und der Kriminalpolizeidirektion Heidelberg dauern an. 

PM StA Heidelberg

§278, ausstellen unrichtiger Gesundheitszeugnisse lautet:

§ 278 Ausstellen unrichtiger Gesundheitszeugnisse


Ärzte und andere approbierte Medizinalpersonen, welche ein unrichtiges Zeugnis über den Gesundheitszustand eines Menschen zum Gebrauch bei einer Behörde oder Versicherungsgesellschaft wider besseres Wissen ausstellen, werden mit Freiheitsstrafe bis zu zwei Jahren oder mit Geldstrafe bestraft.

§278 StGB

Ist die Befreiung von der Maskenpflicht ein Gesundheitszeugnis i.S. §278 StGB?
Die Rechtsprechung argumentiert hier wie folgt:

Gesundheitszeugnisse im Sinne dieser Vorschrift sind Urkunden, in denen der Gesundheitszustand eines Menschen beschrieben wird.

Strafrecht Siegen

Man kann also vortrefflich darüber streiten, ob die Befreiung von der Maskenpflicht ein solches Gesundheitszeugnis ist. Ich würde sagen nein, weil nur bescheinigt wird dass aufgrund einer Krankheit das Tragen der Maske nicht zumutbar ist. Damit einhergehen muss gerade nicht die Prüfung, ob die Ausgangsdiagnostik als Grundlage der Befreiung richtig war. Natürlich kann man auch argumentieren, dass die Befreiungsattestierung eine inzidente Prüfung des Gesundheitszustandes voraussetzt. Ich denke aber, dass dies im vorliegenden Fall zu weit gehen würde. Zudem sind „Sympthome“ wie Schwindel, Übelkeit, Atemnot nicht zwingend subjektivierbar oder reproduzierbar.

Wann ist ein Attest dann unrichtig?

Unrichtig ist ein ärztliches Zeugnis regelmäßig, wenn es über einen Befund ausgestellt wird, ohne dass eine Untersuchung stattgefunden hat (LK, StGB, 12. Aufl., 278 Rn. 7; Münchener Kommentar, StGB, 27. Aufl., § 278 Rn. 4; Schönke/Schröder, StGB, 28. Aufl., § 278 Rn. 2; OLG Frankfurt, StV 2006, 471-473; BGH, NStZ-RR 2007, 343-345); denn ein ärztliches Zeugnis begründet gerade das Vertrauen, dass die fachlichen Ausführungen auf einer tragfähigen Grundlage beruhen. Wollte man ärztliche Zeugnisse, die ohne Untersuchung ausgestellt werden, vom Tatbestand ausnehmen, hätte dies zur Folge, dass die Vorschrift bei einem Arzt, der unbesehen beliebige Gefälligkeitsatteste ausstellt, nicht anwendbar wäre, weil dieser sich von der Unrichtigkeit der medizinischen Ausführungen keine positive Kenntnis verschafft und insoweit nicht wider besseres Wissen handeln kann.

Strafrecht Siegen aaO

Wenn aber das Attest das Vertrauen in fachliche Ausführungen und tragfähige Grundlage begründet, dann muss man sich schon die Frage stellen, ob dies bei dem Fall Maskenbefreiung so ist. Denn dort wird ja nur die Frage dass eine Maskenbefreiung notwendig ist, thematisiert, eben nicht zwingend auch die Ursache derselben. Hierin liegt meines Erachtens der Teufel begraben. Schiffmann und viele andere glauben daran, dass eine Maske unnötig ist. Daher kann eine Maskenbefreiung sowieso schon per se kein falsches Gesundheitszeugnis darstellen, weil dieser wissenschaftlich fundierten oder unfundierten Sichtweise eben nichts entgegengehalten werden kann, was die Falschheit angeht.

Annahme ohne Untersuchung fehlerbehaftet

Daher kann im vorliegenden Fall auch die grundsätzlich richtige Annahme „ohne Untersuchung“ keine Frucht tragen. Denn für diesen Schluss ist eben nicht zwingend eine medizinische Untersuchung möglich.

Weiter ist für die Frage der Unrichtigkeit der Gesundheitsatteste eine falsche Meinung notwendig:

Unrichtig ist ein ärztliches Zeugnis dann, wenn es in einem wesentlichen Punkt den Tatsachen oder medizinischen Erfahrungen oder Erkenntnissen widerspricht (LK, StGB, 12. Aufl., § 277 Rn. 2; Lackner, StGB, 27. Aufl., § 278 Rn. 2). Die Unrichtigkeit kann sich auf den Befund oder die Beurteilung beziehen (LK, StGB, 12. Aufl., § 278 Rn. 6).

Strafrecht Siegen aaO

Gibt es eindeutige medizinische Erkenntnisse

Zu klären ist also, gibt es wesentliche Erkenntnisse und Erfahrungen, die eindeutig sind?

Manche meinen, dass es nur wenige Menschen gibt, die keine Maske tragen können. Und dann gibt es noch regional unterschiedliche Regelungen für z.B. Hör- und Sehgeschädigte. Gerade Baden-Würtemberg, zu dem auch die skurile Staatsanwaltschaft Heidelberg gehört, macht das Maskentragen nicht nur von medizinischen Gründen abhängig.

„Eine Verpflichtung zum Tragen einer Mund-Nasen-Bedeckung besteht nicht für Personen, denen das Tragen einer Mund-Nasen-Bedeckung aus gesundheitlichen oder sonstigen Gründen nicht möglich oder nicht zumutbar ist.“ Quelle: Staatsministerium Baden-Würtemberg

Aktion Mensch

Wer bescheinigt nun diese sonstigen Gründe, die de jure gerade keine gesundheitlichen, medizinischen Gründe sind? Genau. Eigentlich niemand.

Handelt es sich also bei der Befreiung von der Maskenpflicht um ein Gesundheitszeugnis oder ein sonstiges? Genau daran wird man sich messen lassen müssen, und natürlich wird es darauf ankommen, was genau im konkreten oder den drei konkreten Attesten steht.

Reicht das für Durchsuchung bei Schiffmann

Reicht es jetzt also, um eine Durchsuchung bei Schiffmann durchzuführen? Ich sage nein. Weil insbesondere aufgrund der lokalen Besonderheiten bereits kein Gesundheitszeugnis vorliegen dürfte und weil darüber hinaus meiner Meinung nach nicht der Gesundheitszustand, sonder nur das Tragen einer Maske aufgrund einer gegebenen Gesundheitssituation attestiert wird und damit kein Gesundheitszeugnis vorliegt.

Damit kann aber auch keine Durchsuchung begründet werden, weil kein Anfangsverdacht besteht und darüber hinaus von der Durchsuchung bei Schiffmann keine weiteren Erkenntnise zu erwarten sind. Es handelt sich nämlich um relevante Rechtsfragen bei klarem Tatkomplex (Atteste sind sichergestellt, Wohnort der Betroffenen ist sichergestellt usw.)

Voraussetzungen §102 StPO

Der §102 StPO ist hier gut erklärt.

Man braucht

  • Durchsuchungsziele:
    • Ergreifen des Beschuldigten
    • Auffinden von Beweismitteln
    • Beschlagnahme
  • Durchsuchungsvoraussetzungen:
  • Anordnungsbefugnis:
    • Richter

Letzteres unterstelle ich mal als gegeben, meiner Erfahrung nach unterschreiben Richter sowieso fast alles, egal wie absurd es sich nach Lesen der Akte darstellt (über den Fall Markus König werde ich in einem gesonderten Artikel noch berichten, weil hier nur mit falschen und verfälschten Beweismitteln eine Durchsuchtung erschlichen wurde, allerdings im Nachbarbundesland).

Mein Video zum Thema

Auffinden von Beweismitteln nicht zu erwarten

Auffinden von Beweismitteln? Dass KEINE Untersuchung stattgefunden hat wird schwer zu belegen sein. Schließlich kann eine solche Untersuchung auch am Rande einer Demonstration erfolgen oder im Corona Info Tour Bus. Die Atteste hat man ja schon, sonst gäbe es keinen Anfangsverdacht (und diese sind auch Denklogisch nicht in der Praxis, sondern beim Inhaber des Attestes, was das Original angeht.

Zum Anfangsverdacht in rechtlicher Hinsicht habe ich oben schon ausgeführt. Den kann es nicht geben. Aber ich verkenne nicht, dass man es auch anders sehen kann. Und deshalb ist relevanter, ob eine Vermutung besteht, mit der Durchsuchung von Schiffmann sein Untersuchungsziel zu erreichen. Und das ist definitiv zu verneinen.

Ich vertrete hier auch die Auffassung, dass Probleme beim Maskentragen nicht zu kategorisieren sind. Ich hatte auch schon einmal Würgereflex mit einer Maske. Auf Dauer wäre das sehr anstrengend. Zumal man auch anderer Meinung sein darf. Und hier schließt sich der Kreis. Gibt man Schiffmann nicht die Chance, zu Beweisen dass die Masken nichts bringen und bietet ihm daher die Bühne, die er sucht?

Politischer Fehler

Letztlich ist die Durchsuchung bei Schiffmann vor allem ein politischer Fehler. Man gibt ihm die Chance, in den Medien sich als Opfer zu präsentieren. Der Spiegel berichtet zum Beispiel, der ihn sonst verschweigt. Und die üblichen Kanäle können ihren Helden feiern. Wir schaffen hier eine neue Dolchstoßlegende. Und bieten ihm die Chance, in einem fairen Verfahren seine Thesen zu belegen. Das kann nach hinten losgehen.

Kritik an Schiffmann

Ich habe viele Kritikaspekte an Schiffmann bereits mitgeteilt. Ich sehe hier auch strafrechtliche Ansätze, was das Aufhetzen des Volkes angeht oder das Verleumden von angeblichen oder tatsächlich verstorbenen Kindern. Natürlich kann man auch fragen, ob er sich berufsrechtlich richtig verhält. Ansätze gäbe es sehr, sehr viele. Und dann nimmt der Staat den einen, der offenbar unbegründet und eine Chance für ihn ist. Das ist Dumm.

Fazit

Die Durchsuchung ist Mist, rechtswidrig und falsch. Politisch nutzt es ihm und seiner Bewegung. Der versagende Staat hat noch weiteres versagen geschaffen. Chapeau.

Ich werde weiter berichten.