Der Auftritt einer Querdenkerin in Hannover spaltet das Netz. Als sie sich mit Sophie Scholl vergleicht, sind viele empört, auch ein Ordner. Dieser stellt sie zur Rede. Doch nun bestehen Zweifel: War der Ordnerauftritt inszeniert, wie die Hannover Allgemeine vermutet?
Die Hannover Allgemeine titelt: Linke schmuggeln Ordner unter Querdenker und entlarven Nazi-Vergleich.
Der Spiegel nimmt hierauf ebenfalls Bezug.
Doch schauen wir uns einfach einmal den Original-Beitrag von der Querdenken-Demonstration in Hannover an.
Ich fühle mich wie Sophie Scholl, da ich seit Monaten hier aktiv im Widerstand bin, Reden halte, auf Demos gehe, Flyer verteile und auch seit gestern Versammlungen anmelde
Spiegel
Dann kommt ein junger Mann ins Bild und hält eine orange Warnweste der Dame hin. Er äußert die folgenschweren Worte:
Monaten aktiv im Widerstand“ sei. Ordner wirft daraufhin das Handtuch: „Für so einen Schwachsinn mach ich doch keinen Ordner mehr. Das ist Verharmlosung vom Holocaust
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Kann das inszeniert sein?
Es ist egal ob der Ordnerauftritt inszeniert war
Erst einmal ist es fast egal. Denn die Kernaussage trifft es auf den Kopf: So ein Schwachsinn. Wer jeden Abend nach Hause geht und ein wenig im Internet Videos macht und liked und ab und zu demonstrieren geht, der ist kein Widerstandskämpfer. Sophie Scholl, ihr Bruder und die anderen der Weißen Rose haben ihr Leben riskiert und wussten das. Wer das nicht anerkennt, der möge ein wenig recherchieren. Hingerichtet zu werden ist nicht dasselbe wie keine Maske tragen. Scholl wusste dass sie kein Recht auf Meinungsäußerung hatte. Die Demontrantin hingegen nutzt gerade dieses Recht – scheinbar oder leider möchte man sagen Problemlos.
Die unsäglichen Vergleiche zu Anne Frank oder Sophie Scholl sind Tabubrüche, die nicht sein dürfen. Sie sind bewusste Provokationen, um Aufmerksamkeit zu bekommen, wie der der Missbrauch von Toten Kindern mit falschen News von Schiffmann. Diese Tabubrüche sind nicht nur für die wenigen Holocaustüberlebenden unerträglich, sie sind ein Missbrauch der Meinungsfreiheit um der eigenen Wichtigkeitsgeilheit.
Ja war der Ordnerauftritt inszeniert?
Ich meine, ja. Erst einmal vertraue ich der HAZ, die die Menschen vor Ort kennt und vernetzt ist. Zweitens ist die Weste akkurat zusammengelegt, nicht einfach heruntergerissen und als Knoll vorgelegt.
Drittens ist der Spruch des „Ordners“ sehr allgemein gehalten, er passt auf jede Form des NS Vergleiches und wirkt deshalb einstudiert. Zudem kommt schnell die Polizei dazu und führt den Mann ab. Ordner sieht man keine.
Aber der Heulanfall der Dame ist echt?
Ja, die Heldin des Widerstandes fängt zu weinen an. Und stammelt „ich hab doch gar nichts gesagt“, was natürlich Blödsinn ist. Sie spricht und natürlich auch den unsäglichen Sophie Scholl vergleich.
Aber warum jetzt Deine Aufregung
Weil bei aller Richtigkeit der Aussage des „Ordners“ ich gegen Inszenierungen bin. Lügen muss man mit Wahrheit bekämpfen. Weitere Lügen schaden uns allen. Wir brauchen keine Inszenierungen, um sich zu profilieren. Die Wahrheit muss profiliert werden, und das mediale Aufrüsten muss ein Ende haben.
Ich möchte endlich vernünpftige Diskussionen haben, keine verbale oder tatsächliche Gewalt.
Der angedrohte Schusswaffengebrauch in Leipzig mit Warnschuss, die Stürmung des Reichtstags, die Belästigung von Abgeordneten, die Wasserwerfer und Kinder als Schutzschild: Diese Gewaltspirale muss enden. Sonst bleibt das, was alle schützen wollen auf der Strecke: Die Wahrheit.