So, nachdem meine letzten Bodo-Videos erwartetermaßen stark kritisiert wurden, nunmal der zusammenfassende Ansatz. Die an Masken gestorbenen vier Kinder dominieren da doch die Nachrichten. Deshalb möchte ich in dem folgenden Video nicht nur auf die gesamten vier Fälle eingehen, sondern mache mir die Mühe, die relevantesten Quellen zusammenzufassen.
Mein Video zu den an Masken gestorbenen vier Kindern
Fall 1 Büchberg/Germersheim
Der erste Fall wurde vorallem durch eine AFD Politikerin bekannt gemacht. Birgit Malsak-Winkemann twitterte unter anderem:
https://twitter.com/MalsackWinkeman/status/1303253462059307009
Bezug genommen wurde dabei auf die Rheinpfalz, die schon sehr als regierunstreue Zeitung auch von mir zu bezeichnen ist. Die Rheinpfalz distanzierte sich dann aber auch medienwirksam hiervon und benennt „Menschen, die keinen Anstand haben„. Ob das im politischen Diskurs sein muss, mag sich jeder selber fragen. Warum die Staatsanwaltschaft Karlsruhe ermittelt, wenn der Tatort auf Rheinland-Pfälzischem Boden liegt, mag sich auch jeder selber fragen.
Aktuell meint die zuständige StA Landau, deren rechtliche und moralische Kompetenz insbesondere bei Kinderschutz zweifelhaft erscheint, dass immer noch kein eindeutiges Ergebnis vorliegen solle des Falles vom 09.09.2020:
Auf Anfrage des RedaktionsNetzwerks Deutschland (RND) erklärt eine Sprecherin der Staatsanwaltschaft Landau am Montag, dass nach der durchgeführten Obduktion weiterhin von einer unklaren Todesursache auszugehen sei. “Zur Ermittlung der Todesursache wurden daher weitere rechtsmedizinische Untersuchungen in Auftrag gegeben. Deren Ergebnis liegt noch nicht vor”, heißt es weiter.
Das Gerücht, das Mädchen sei aufgrund seines Mund-Nase-Schutzes im Bus gestorben, basiert derzeit also ausschließlich auf dem Facebook-Post einer AfD-Politikerin. Gegenüber dem Portal t-online.de gibt Malsack-Winkelmann kurz nach Veröffentlichung zu, sie habe “nichts behauptet, sondern nur eine Frage gestellt”.
Ich gehe mit jedem d’accord, der diesen Vorgang hinterfragt, weil keine Details (vermutete Todesursachen, Art der Probleme der Bestimmung der Eindeutigkeit usw.) veröffentlicht sind. Fakt ist aber auch, dass zumindest dieser Fall samt 30 Zeugen und Presseberichten als Todesfall verifiziert ist. Ob es einen Rückschluss auf Verantwortlichkeit der Maskenpflicht geben kann, ob also Masken diese 13 jährige getötet haben, ist nach wie vor offen.
Nicht nur das Redaktionsnetzwerk äußert sich in einem Faktencheck kritisch und verneint dies eher.
Auch Mimikama setzt sich sehr umfangreich mit dieser Problematik auseinander und verneint einen Zusammenhang Maske und Tod:
Aufgrund der Gerüchte wandte sich die Tagesschau ebenfalls an Experten und berichtet über die Erkenntnisse von Dr. Burkhard Rodeck, Generalsekretär der Deutschen Gesellschaft für Kinder- und Jugendmedizin (DGKJ) und den Kinder- und Jugendarzt Edwin Ackermann, Sprecher für den Bereich Nordrhein des Berufsverbandes der Kinder- und Jugendärzte (BKJV).
So könne es zwar in Ausnahmefällen problematisch sein, eine Schutzmaske zu tragen, beispielsweise bei Vorerkrankungen wie schweren Asthma, auch psychologische Reaktionen sollten nicht unterschätzt werden, halten die Fachleute eine CO2-Vergiftung durch eine Atemschutzmaske für sehr unwahrscheinlich – noch unwahrscheinlicher ist die plötzliche Häufung.
Nichts desto trotz sind für „Fachleute“ wie Schiffmann solche Bedenken unbedeutend. Denn selbst wenn die Obduktionsergebnisse nicht vorliegen, ist die Todesursache klar – was in sich bereits ein Widerspruch ist.
Fall 2 Aurich/Ostfriesland
Der zweite Fall soll sich dann in Ostfriesland zugetragen haben, wobei zuerst der Ort nicht genannt wurde. Verbreitet wird es vom Schwindelbodo, Leiter einer Schwindelambulanz und daher HNO Facharzt, in Personalunion aber auch Aufklärer und Messias der Corvid-Leugner:
Am 26. September postet der Sinsheimer Arzt Bodo Schiffmann auf seinen Social-Media-Kanälen ein Video, in dem er behauptet, ein weiteres Kind sei aufgrund der Maskenpflicht verstorben. Schiffmann ist in der Szene der Corona-Leugner ein prominenter Sprecher. Schon seit Beginn der Pandemie verbreitet er auf seinen Kanälen, darunter auf Youtube und Bitchute, umstrittene Thesen zu Covid-19.
Die Faktenlage seiner Erzählung ist derweil noch dünner als im ersten Fall. Schiffmann berichtet, er habe eine “Nachricht von einem ärztlichen Kollegen” bekommen. Innerhalb “kurzer Zeit” sei ein zweites Kind gestorben. “Auch dieses Kind ist ohne Vorerkrankung. Es wird gerade obduziert, die Ergebnisse liegen noch nicht vor. Es ist wieder ein Kind, das mit großer Wahrscheinlichkeit dadurch gestorben ist, dass es diese Maske getragen hat.
(via Faktencheck)
T-Online zitiert die Staatsanwaltschaften Aurich und Oldenburg, die für Ostfriesland zuständig sind. Beide kennen einen solchen Vorfall aber nicht:
Von ihm stammte am vergangenen Wochenende auch die Information vom angeblichen Tod eines zweiten Kindes. Weder die Staatsanwaltschaft in Aurich noch in Oldenburg wissen aber von einem entsprechenden Fall oder einer Obduktion, wie sie dem Redaktionsnetzwerk Deutschland bestätigten. Schiffmann hatte behauptet, in Ostfriesland sei ein Kind wegen der Maske gestorben.
Beweise legt Schiffmann nicht vor. Und deshalb macht er dreist weiter, diesmal mit seinem Heulvideo:
Fall 3 Schweinfurt
Nicht nur von Schiffmann, sondern von diversen Seiten werden hier Infos verbreitet:
Konkret heisst es
3. totes Kind wegen der Maske. Am Montag, den 28.09.2020 brach ein 6-jähriges Mädchen aus der Nähe von Schweinfurt auf dem Heimweg im Schulbus ebenfalls mit Mund-Nasenbedeckung Bewusstlos zusammen. Sie sackte auf die neben ihr sitzende Schülerin, die laut zu schreien begann. Der Busfahrer hielt an und legte das Mädchen in den Gang des Busses und ließ leider dem Mächen die Maske auf und rief per Handy die 112. Der Rettungswagen kam und nahm erst dann die Maske ab und versorgte das Kind SOFORT mit Sauerstoff und brachten sie in die Klinik. Von dort aus wurden die Eltern informiert, die kurze Zeit später eintrafen und am Bett des Kindes sitzen blieben und warteten auf das erneute Aufwachen des Kindes. Noch am Abend verstarb das Kind, ohne wieder das Bewusstsein zu erlangen… Lt. behandelndem Arzt, der mit dem betreffenden Kinderarzt der Eltern telefonierte, lag keine Vorerkrankung vor und teilte den Eltern nach seiner eigenen Beschau mit, des es sich um eine “CO2-Vergiftung” handele und somit kreuzte der Arzt auch die “unnatürliche Todesursache” an! Daraufhin wird gerade eine 2te Beschau (Obduktion) des Kindes in der Rechtsmedizin durchgeführt. Bereits am Morgen wollte das Mädchen nicht mehr mit dem Bus in die Schule fahren, da es ihr immer schlecht wurde und sie sehr wenig Luft bekam. Sie berichtete schon Tage zuvor von “Flimmernden Bilder”, die sie sehe, aber sie dürfe die Maske niemals abnehmen. Die Schülerin der 1. Klasse klagte bereits nach einer Woche Schule über die Nebenwirkungen der Maske. Dabei kauften die Eltern dem Mädchen vor der Einschulung extra eine besonders “hübsche” Mund-Nasen-Bedeckung, da sie auch im Unterricht und Sportunterricht getragen werden musste!!! … die Einschulung war erst vor ein paar Tagen!
Die Informationen stammen von der besten Freundin der Mutter des betroffenen Kindes.
Wie immer bei solchen Verschwörungstheorien sind es Freunde von den Eltern, nie aber direkt betroffene. Zeugen wie 30 Schulkinder (wir erinnern uns an Fall 1) werden nicht benannt, der Busfahrer nicht usw.
Für die Polizei ist auch hier schnell klar: Es gibt keinen Todesfall.
Seit Dienstag verbreiten Masken-Kritiker auf Social Media #Falschmeldungen über den angeblichen Tod eines 6-jährigen Mädchens in #Schweinfurt.
Schenkt diesen #fakenews bitte keinen Glauben und retweetet sie auf keinen Fall. ‼ #COVID19 #maskenpflicht pic.twitter.com/P9DuHMgPXc
— Polizei Unterfranken (@PolizeiUFR) October 1, 2020
Weil Corona Leugner ja grundsätzlich nicht aufgeben, wird natürlich nach Gegenbeweisen gefragt. Das veranlasst die Polizei zu folgendem Tweet:
Wir können bestätigen, dass im Raum Schweinfurt kein Kind in einem Schulbus auf Grund des Tragens eines Mund-Nase-Schutzes verstorben ist.
— Polizei Unterfranken (@PolizeiUFR) October 1, 2020
Und weil man dann mit anderen Orten und anderen Aspekten argumentiert (gestorben im Bett)
@7Zappy @PolizeiUFR @OWitzig Auch dann wäre unsere Kripo vor Ort gewesen.
— Polizei Unterfranken (@PolizeiUFR) October 1, 2020
Es gibt eben kein totes Kind in Unterfranken, das auf die Behauptungen von Schiffmann passt. Anders als ich es zuerst aufgefasst habe ist aber nicht ausgeschlossen, dass es ein totes 6 jähriges Kind gibt in Unterfranken.
Auch dieser Fall ist also offenkundig ein Fake. Das hindert Schiffmann aber nicht daran, andere anzugreifen, freilich ohne selbst Belege für seine (widerlegten) Behauptungen vorzubringen. Angriff ist doch die beste Verteidigung, da sind sich Aluhutträger und Regierungspolitiker selten einig…
Schiffmann hält es da mit Donald Trump: Was nicht passt wird passend gemacht, und alle die andere Sichten haben produzieren Fake News…
Fazit: Fall 3 ist erlogen, auch wenn Schiffmann, der Schwindelbodo, immer noch weitermacht. Inzwischen mag er sogar einen Totenschein in Händen halten, sagt er wohl im letztem Livestream. Vorlegen freilich will er nichts…
Fall 4 Wiesbaden
Und dann starb angeblich noch ein Mädchen in Wiesbaden, Quelle: „eine befreundete Ärztin aus Weinheim“. Doch auch der Fall ist der dortigen Polizei unbekannt, es wird spekuliert, dass man einfach Orte verwechselt hat
Die Polizei Wiesbaden hat dazu keinerlei Erkenntnisse und wies das gegenüber dem Portal „Volksverpetzer“ zurück: „Fake und absoluter Schwachsinn“. Möglicherweise handelte es sich um eine Verwechslung mit dem Landauer Kind: Vor zwei Wochen bei einer „Querdenken“-Demonstration befragte ein Teilnehmer mit Kamera ein Mädchen, wie es wäre, wenn seine Schwester an der Maske sterben würde „wie das Kind“ im Bus „in Wiesbaden“.
und eigentlich auf den Germersheimer Fall verweisen wollte (Quelle).
Zusammenfassung
Zu keinem einzigen Fall gibt es belastbare Informationen. Der Fall Germersheim ist insoweit durchaus kritisch zu hinterfragen, als dass der Tod eines Kindes sicher ist. Obduktionsergebnisse lassen aber zweifel offen. Die anderen Fälle sind nach dem klassischen System aufgebaut: Große Lügen, Infos immer heimlich von jedem der es aus erster Hand hat oder aus erster Hand von nahestehenden Menschen. Objektive Beweismittel gibt es nicht (keine Interviews, Bilder, Zeugenaussagen der Mitfahrer im Bus oder Busfahrer usw), keine Belege für einen tot, keine Nachweise für solche Fälle ausser eben das Wort von Bodo Schiffmann. Der war aber weder dabei noch klärt er (im Moment) auf.
Maskentragen zu kritisieren ist demokratisch normal und wohl auch angezeigt. Dies aber mit Mitteln der Lüge zu tun halte ich für falsch. Damit verwässert man nämlich das eigentliche Anliegen, nämlich die Risiken von Masken zu diskutieren.
Der Aufruf von Eugen Janzen wäre doch mal ein Betätigungsfeld für den Spendensammler Schiffmann und für dessen Expertise als Fachmann. Janzen möchte eine Studie machen zu den Auswirkungen, bekommt aber keine Unterstützung (laut eigener Aussage)
https://www.youtube.com/watch?v=E4aA9Z8-uiA
Wäre nicht dies der richtige Weg des Widerstandes, harte Zahlen als Beleg für die Regierungslügen zu schaffen?