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Wolfgang Schäuble, Verschwörungstheoretiker

Ist Wolfgang Schäuble ein Verschwörungstheoretiker? Diese auf den ersten Blick absurde Behauptung ist eigentlich gar nicht mehr so fernliegend, wenn man die aktuellen Empfehlungen des Deutschen Bundestages anschaut. Der Bundestagspräsident hatte erst vor kurzem eine Maskentragepflicht angeordnet und folgt hier nur den normalen Empfehlungen.

Nunmehr konnte aber der Focus ermitteln, dass der Bundestag höchst offiziell die folgende Aussage getroffen hat:

„Bereits nach 30 Minuten Tragedauer kann es je nach Art der Mund-Nasen-Bedeckung zu einem signifikanten Anstieg der CO2-Werte im Blut kommen, da die ausgeatmete Luft unter Umständen nicht so gut entweichen kann. Ein ständiges Aus- und wieder Anziehen der Mund-Nasen-Bedeckung ist aber auch nicht sinnvoll, da so das Risiko einer Kontamination erhöht wird. Zwischendurch sollte man sie also zum Durchatmen eher unters Kinn schieben, aber weitertragen.“

Focus

Die Theorie des erhöhten CO2-Wertes ist eine solche, die viele Corona-Leugner und Kritiker gegen die Maskenpflicht anführen. Bisher war eigentlich die öffentliche Hauptauffassung, dass dies nicht richtig sei. Dies hat z.B. Correctiv in einem Artikel zusammengefasst.

Wolfgang Schäuble Verschwörungstheoretiker

Hat der Bundestag, der Bundestagspräsident also geheimes Wissen offenbart, das man vor der Bevölkerung verstecken möchte? Ist gar der Bundestagspräsident Wolfgang Schäuble ein Corona-Kritiker oder Covidiot, wie es Frau Esken so gern formuliert (P.S.: Spiegel, nur weil man nicht bestraft wird heisst es nicht, dass das erlaubt ist)?

Die Bundestagsverwaltung ist bemüht, den angerichteten Schaden zu begrenzen und rudert zurück:

Ein Sprecher der Bundestagsverwaltung teilte FOCUS Online mit, dass die Empfehlungen von den einschlägigen Behörden wie dem Robert-Koch-Institut stammten. Dazu gehört, dass die Mund-Nasen-Bedeckung nicht ständig an- und abgelegt werden sollte. „Bei lebensnaher Betrachtungsweise besteht aber gelegentlich das Bedürfnis, in geeigneten Situationen einen kurzen Moment ‚durchzuatmen‘“, erklärte der Sprecher die Formulierung in der Hausmitteilung. „Dafür erscheint das Unter-das-Kinn-Schieben als ‚kleineres Übel‘, auch wenn es möglichst vermieden werden sollte.“

Der Verweis auf die steigenden CO2-Werte im Blut basiere dagegen nicht auf wissenschaftlichen Erkenntnissen, sondern solle das „Unter-das-Kinn-Schieben“ erklären: „Der Hinweis auf den CO2- Wert dient ausschließlich einer möglichen Erläuterung für dieses Bedürfnis, beinhaltet aber keine wissenschaftliche Stellungnahme und insbesondere auch keine Behauptung einer Gesundheitsgefährdung“. Die Bundestagsverwaltung möchte die Empfehlungen nun aber nachträglich anpassen. „Um keine Missverständnisse entstehen zu lassen, ist beabsichtigt, die Hinweise in der Anlage zur Hausmitteilung zu überarbeiten“, teilte der Sprecher mit.

Balsam auf den Seelen der Aluhutträger

In jedem Fall ist dies Balsam für diejenigen, die eine staatliche Verschwörung vermuten. Daher ist solch ein Faux Pas unverzeihlich. Die Bundestagsverwaltung sollte sich hier eindeutig positionieren, um den negativen Anschein zu vermeiden. Die Bundestagsverwaltung sollte sich ggf. entschuldigen und Konsequenzen durchführen. Denn das, was man von den Aluhutträgern fordert, muss man auch selber leisten. Sonst bleibt der Schluss der Corona-Leugner zulässig, dass die Leugner recht haben und es schon immer gesagt haben – vielleicht auch Bodo Schiffmann.